Wie die Mitgliedschaft im Tanzstudio Hagenow e.V. mein Leben beeinflusst.

Liebe Leserinnen und Leser, liebe Eltern, liebe Jana, liebe Mädels,

 

mit meiner persönlichen Geschichte möchte ich versuchen darzustellen, was es für jedes Mädchen bedeutet, ein Teil des Tanzstudio Hagenow e.V. zu sein. Ich hoffe, dass auch Nichtmitglieder am Schluss verstehen können, was das Tanzen in diesem Verein für uns bzw. in diesem Fall für mich bedeutet.

 

Als ich beim Tanzstudio anfing, war ich 6 Jahre alt. Damals ahnte ich wohl noch nicht, welchen Einfluss dies einmal auf mein Leben haben würde. Ich hatte die Leidenschaft zum Tanzen, welche im Laufe der Jahre noch weiter anwuchs. Doch neben meiner Leidenschaft, Emotionen in Bewegungen auszudrücken, hat mir die Mitgliedschaft im Tanzstudio noch so viel mehr für mein Leben gegeben.

 

 

Ich habe Freundinnen für‘ s Leben gefunden und mit meinen Mädels (insbesondere Jule, Mandy, Rina, Sophie und Katja) sehr viel Spaß gehabt. Wir haben keine Party ausgelassen, sind ins Trainingslager für Ballett und Jazz gefahren, haben geweint und gelacht mit den Young Americans und letztlich sogar einen Tanzwettbewerb in Hagenow mit „Alcazar“ gewonnen.

 

Dies sind jedoch nur einige Highlights – neben den jährlichen Auftritten zum Karneval auf dem Gutshof Sparow, den Auftritten auf dem Altstadtfest und selbstverständlich unserem Vereinsfest. Hierbei erinnere ich mich noch – neben den vielen anderen tollen Programmen – insbesondere an die folgenden Shows: „Peter und der Wolf“ (mein erstes Vereinsfest, wo ich als „Jäger“ mitwirken durfte ☺), „Der Nussknacker“ (hier tanzten wir den „Walzer“), „Ein Tag in New York“ (hier tanzten wir „Michael Jackson“ und „die Straßenszene“), „Die Reise um die Welt“ (dabei waren wir u.a. „die Chinesen“) und selbstverständlich „10 Jahre Tanzstudio Hagenow e.V.“ (hier tanzten wir „Cabaret“). Noch heute bewundern wir es, dass Jana ihre Kreativität und Vielfalt für die diversen Choreographien nicht zu verlieren scheint. – Zum Glück auch!

 

 

Aber neben den vielen Auftritten und den anschließenden Partys, formte das Tanzstudio auch unsere Charaktereigenschaften. Wir haben Respekt vor der Trainerin gelernt, denn es gab auch den einen oder anderen „Knall“ während des Trainings. Entweder haben wir undiszipliniert geschnattert oder uns haben die Kostüme nicht gefallen.

 

Mittlerweile glaube ich, dass wir in der Pubertät wirklich nicht einfach waren. ;-) Aber wir durften uns trotzdem selbst entfalten und so kam es zum Beispiel dazu, dass ich „Honey“ choreographieren und umsetzen durfte. Das hat mich sehr stolz gemacht. ☺ Ab und an haben wir auch die damals noch „Kleinen“ trainiert und ihnen den richtigen Hüftschwung für „Let’s get loud“ beigebracht. ;-) Aber hierbei habe ich auch gelernt, wie anstrengend es ist, Trainerin zu sein und sich bei pubertierenden Mädels zu behaupten.

 

Diese Erfahrungen haben jedoch mein Selbstbewusstsein und mein Durchsetzungsvermögen gestärkt. Vor allem aber haben wir gelernt, immer zu lächeln – auch wenn beim Auftritt mal ein Träger reißt oder man sich vertanzt. Wir haben im Team immer zusammen gehalten und Konflikte gemeinsam gelöst.

Später habe ich dann festgestellt, dass ich all diese Charaktereigenschaften im Berufsleben und während des Studiums benötige und sie mich an der einen oder anderen Stelle weiter gebracht haben.

 

Und so kam damals das, was kommen musste…2006 auf dem Altstadtfest in Hagenow hatten wir geschlossen als „übrig gebliebene“ Jugendtanzgruppe unseren letzten Auftritt. Wir sind mit einem weinenden Auge unsere Wege gegangen und stehen mittlerweile alle mit beiden Beinen im Leben. Die einen haben studiert, die anderen eine Ausbildung gemacht und alle haben wir nach und nach unser Elternhaus verlassen und sind aus Hagenow weg gezogen. Einige haben bereits selbst Kinder, andere arbeiten weiter an ihrer Karriere und ich bin mittlerweile verheiratet – meine Güte, wie die Zeit vergeht!

 

Dass wir erwachsen geworden sind und uns so entwickelt haben, verdanken wir natürlich in erster Linie unseren Eltern und Freunden, aber eben auch dem Tanzstudio, denn gemeinsam haben sie alle unser Leben positiv beeinflusst und uns innerhalb der 13 Jahre zusammen aufgezogen.

 

Während ich in Hamburg lebte, habe ich meine Leidenschaft zum Tanz nie vergessen und auch dort nach Möglichkeiten gesucht, diese auszuleben. Doch! – Es wäre nicht dasselbe gewesen. Meine Mädels und ich waren eine Familie und ein eingespieltes Team! Hinzu kommt, dass man sich in Hamburg oft für eine Stilrichtung des Tanzes entscheiden muss und ausschließlich HipHop oder Jazz oder Latein oder Ähnliches zu tanzen, hätte mich nicht voll ausgefüllt. Folglich wurde es bei mir für 7 Jahre vorerst still ums Tanzen.

 

Als mein Mann und ich dann beschlossen, nach Hagenow – in die Nähe unserer Familien – zurückzukehren, war eigentlich schon fast klar, was ich in meiner Freizeit machen würde. ☺ Als dann die Anfrage von Jana kam, ob wir ehemaligen Tänzerinnen die derzeit aktiven Mitglieder mit einem Tanz zum 20-jährigen Bestehen überraschen würden, habe ich natürlich sofort zugesagt!

 

Der Auftritt in der Kirche (mit Rina, Francie, Lea, Maddi, Romy, Sophie, Anja und Kathi) war einer der emotionalsten für mich, weil hierbei alle Erinnerungen an damals wieder hoch kamen und wir uns alle so sehr gefreut haben, uns wieder zu sehen und wir noch einmal auf der Bühne standen…tja und danach? Was glaubt ihr wohl? ;-)

Ich fasste folgenden Beschluss: „Ich genieße mit meinen Mädels noch einmal gemeinsam die Show „I love music“ im Publikum und danach bin ich nach 7 Jahren Abstinenz wieder dabei!“ Und es ist ein bisschen so, als wäre ich nie weg gewesen. Zwar gehöre ich jetzt zu einer anderen Gruppe – aber die Leidenschaft der Mädels zum Tanz, die uns alle verbindet, ist dieselbe geblieben!

Mittlerweile stehe ich sogar schon wieder selbst auf der Bühne. Tja und was soll ich sagen? Einmal Tänzerin – immer Tänzerin! Es ist nach wie vor ein großartiges Gefühl, wenn das Publikum applaudiert. Wir Mädels haben das Tanzen einfach im Blut und stürmen noch heute die Tanzfläche, wenn ein Titel vom Tanzstudio gespielt wird und tanzen die jeweilige Choreographie dazu.

 

Hoffentlich darf und kann ich noch viele weitere Jahre meine Leidenschaft ausleben und Emotionen mit Bewegungen ausdrücken. Und wer weiß? Vielleicht konnte ich mit meiner persönlichen Geschichte (wenn auch sehr ausführlich ;-)) etwas rüber bringen, was es bedeutet, ein Mitglied im Tanzstudio Hagenow e.V. zu sein und wir sehen einige Jungs und Mädchen von euch mal beim Training (wieder). ;-)

 

Eure Gesine

(früher Jugendtanzgruppe – heute Showtanzgruppe

 

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Kommentare: 5
  • #1

    Rina (Dienstag, 21 Januar 2014 11:18)

    Ich kann mich da Gesine voll und ganz anschließen! Das Tanzen ist ein großer Teil unseres Lebens, welcher uns bis heute verbindet. Das Tanzstudio hat uns mit Schlüsselkompetenzen geprägt, die für sämtliche Lebenslagen wichtig sind. Und wenn so eine Situation auftritt, in der diese Kompetenzen gefragt sind, blicke ich dankbar zu dieser Zeit im Tanzstudio zurück. Außerdem können wir uns rasend-schnell umziehen... ;-)

  • #2

    Navina (Dienstag, 21 Januar 2014 12:44)

    Liebe Gesine,
    danke für einen wundervollen Eintrag, dazu die vielen tollen Fotos - da komm ich sofort wieder ins Schwärmen und Träumen =).
    Das war wirklich eine traumhafte Zeit ❤️

  • #3

    Olaf Hackbarth (Dienstag, 21 Januar 2014 13:49)

    Das ist ein zauberhafter Beitrag. Ich tanze nicht, kann aber das Gefühl auf der Bühne bestätigen. Wer einmal dabei ist, kommt davon nicht wirklich los. Schön, dass es dann solche Vereine wie euch gibt, in denen ihr euch trefft und fit und jung bleibt. Es ist deutlich zu sehen, tanzen macht nicht nur Spaß, sonder hält auch jung.
    Ich drücke euch die Daumen, auf dass ihr noch gaaanz viel tanzen könnt. :)

  • #4

    Francie (Mittwoch, 22 Januar 2014 09:10)

    Was kann man dem noch hinzufügen? Einfach wundervoll dieser Beitrag, den einfach jeder lesen sollte! So hat jeder seine eigene Geschichte im Tanzstudio gemacht und trotzdem gibt es so viele Parallelen, weil wir so viele tolle Sachen gemeinsam erleben durften! Ich bin stolz ein Teil dieser Geschichte sein zu dürfen und so froh, diese tollen Mädels damals kennen und lieben gelernt zu haben! Knutsch euch alle ganz doll!

  • #5

    Jana H. (Sonntag, 02 Februar 2014 16:28)

    Meine liebe Gesine, ich bin von weit weit her zurück, und schaue auf unsere Seiten und lese diese wundervolle Geschichte, DANKE!
    Schön, wieder zu Hause zu sein! Deine Jana
    Ich bin sehr stolz auf Dich, Küsschen!